Pat*innenschaften für Geflüchtete aus Humanitären Aufnahmeprogrammen
Geflüchtete Menschen sehen sich nach ihrer Ankunft in Deutschland vielfältigen Herausforderungen gegenüber. Diese reichen vom Erlernen der deutschen Sprache über Fragen rund um den Aufenthalt bis hin zu Zugang zu Ausbildung und Arbeit. All dies gilt es zudem in einer zunächst fremden und neuen Umgebung mit kulturellen Besonderheiten zu meistern. Mit unserem Pat*innenprogramm möchten wir geflüchteten Menschen, die über Resettlement oder Humanitäre Aufnahmeprogramme nach Deutschland kommen, den Einstieg und die Integration in München erleichtern.
Trotz der Tatsache, dass sich viele Geflüchtete in einer Situation befinden, in der sie auf Informationen, Hilfe und Kontakt angewiesen sind, stehen die Pat*innenschaften unter dem Credo „Hilfe zur Selbsthilfe“. Es wird ein Kontakt auf Augenhöhe angestrebt, bei dem beide Seiten vom anderen lernen können und die persönliche Beziehung im Vordergrund steht. Die Pat*innenschaften zwischen Geflüchteten und Mitbürger*innen bauen Vorurteile ab, fördern den interkulturellen Austausch, erleichtern den Geflüchteten den Alltag und sind eine Bereicherung für beide Seiten. Indem sie zu einem gegenseitigen Verständnis beitragen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken, entfalten sie auch eine gesellschaftliche Wirkung über die jeweilige Pat*innenschaft hinaus.
Wie sieht eine Pat*innenschaft aus?
safe-ways-Pat*innen sind Ansprechpartner*innen und übernehmen eine Brückenfunktion zwischen dem gesellschaftlichen Umfeld und dem Geflüchteten. Sie unterstützen beispielsweise Kinder bei den Hausaufgaben, Erwachsene beim Deutschlernen, helfen beim Verstehen behördlicher Schreiben oder ggfs. bei der Wohnungssuche. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit gemeinsam die Freizeit in Form von Ausflügen oder Stadtrundgängen zu gestalten und dabei die neue Heimat zu erkunden.
Neben der Integrationsleistung stellen die Pat*innen auch Multiplikatoren dar, die generell für Geflüchtete werben. Langfristig soll jede*r Geflüchtete seinen eigene*n Pat*in bekommen, der ihm/ihr mit Rat und Tat zur Seite steht.
Die Pat*innen werden individuell nach Interesse, Fähigkeiten und Einsatzmöglichkeiten vermittelt (sogenanntes „matching“). Sie sind bei safe ways angebunden und erhalten Unterstützung bei Fragen oder Problemen. Die Pat*innen gehen dabei keinerlei finanzielle Verpflichtung ein. Zur Zeit haben etwa 200 Pat*innen eine Pat*innenschaft.
Warum eine Pat*innenschaft?
Pat*innenschaften mit Geflüchteten können eine positive Wirkung auf folgenden Ebenen entfalten:
Gewinn für Geflüchtete
Sprache: In Gesprächen mit Pat*innen können die Geflüchteten ihre Deutschkenntnisse anwenden und verbessern.
Soziale Kontakte: Pat*innenschaften ermöglichen Kontakte außerhalb des Fluchtkontextes und erweitern das soziale Netzwerk der Geflüchteten. Freundschaften zu Einheimischen fördern zudem das Zugehörigkeitsgefühl von Geflüchteten.
Interkultureller Austausch: Eine Pat*innenschaft bietet den Geflüchteten die Möglichkeit Einblicke in den Alltag in Deutschland und seine kulturellen Besonderheiten zu erhalten und zugleich Raum, über ihre eigene Kultur und ihr Herkunftsland zu erzählen.
Unterstützung im Alltag: Pat*innen können Geflüchtete bei verschiedenen Belangen wie beispielsweise bei Behördengängen, dem Verstehen behördlicher Schreiben, Arztbesuchen oder Wohnungssuche unterstützen und ihnen damit aktiv im Alltag helfen.
Soziale und kulturelle Teilhabe: Pat*innen können zur Orientierung im lokalen Kontext beitragen und den Zugang zu Angeboten im Sozialraum (Sportvereine, Organisationen, Beratungsstellen etc.) erleichtern.
Berufsorientierung und Bildung:Pat*innen können Schützlinge zum Beispiel durch Hausaufgabenhilfe beim Erreichen vom Sprachprüfungen oder dem Schulabschluss helfen oder bei der Suche nach einem Praktikums-, Ausbildungs- oder Arbeitsplatz unterstützen.
Gewinn für Pat*innen
Interkultureller Austausch: Die Ehrenamtlichen erhalten Einblicke in die Herkunftskulturen der geflüchteten Schützlinge. Sie können von diesem Perspektivenwechsel und der interkulturellen Erfahrung profitieren damit ihren Horizont erweitern.
Gesellschaftliches Engagement: Die Pat*innen können in ihrem persönlichen Umfeld die Gesellschaft aktiv mitgestalten und erleben welche Wirkung ihr Engagement hat.
Persönliche Beziehungen: Der menschliche Kontakt und die aus der Pat*innenschaft erwachsende persönliche Beziehung zwischen Pat*inne und Schützling werden von den Ehrenamtlichen als Bereicherung in ihrem Leben empfunden.
Gesellschaftlicher Gewinn
Austausch: Der Austausch innerhalb von Pat*innenschaften baut Brücken zwischen Geflüchteten und der einheimischen Bevölkerung.
Integration: Pat*innenschaften leisten einen Beitrag zur Integration geflüchteter Menschen und tragen damit auch zu deren gesellschaftlicher Teilhabe in Deutschland bei.
Zivilgesellschaft: Pat*innenschaften können durch vielfältige persönliche Beziehungen und einen Austausch auf Augenhöhe zum gesellschaftlichem Zusammenhalt beitragen und die Zivilgesellschaft stabilisieren.
Vorbildcharakter: Die Übernahme einer Pat*innenschaft und die Streuung im persönlichen Umfeld können Vorbildcharakter haben und zum eigenen Engagement für andere anregen.
Die Vorbereitung auf eine Pat*innenschaft
Zur Vorbereitung auf die Pat*innenschaft bieten wir zusammen mit dem Projekt „Bürgerschaftliches Engagement – BE“ zwei verpflichtende Infoveranstaltungen an in denen Sie ausführliche Informationen zum Pat*innenprogramm, weiteren Engagement-Möglichkeiten beim Münchner Flüchtlingsrat sowie ein Basiswissen in Bezug auf Flucht, Asyl und Resettlement erhalten.
Aktuelle Infoveranstaltungs-Termine:
Wenn ihr Interesse an einer Teilnahme habt, meldet euch gerne einfach unter oder füllt das untenstehende Kontaktfeld aus und wir schicken euch weitere Informationen zu.
Die Teilnahme an den Infoveranstaltungen ist Voraussetzung für die Übernahme einer Pat*innenschaft. Die Veranstaltungen finden abends online statt und dauern jeweils ca. 2 Stunden.
Am Anschluss an die Infoveranstaltungen werden die Pat*innen individuell nach Interesse, Fähigkeiten und Einsatzmöglichkeiten an die Schützlinge vermittelt (sogenanntes „matching“). Sie sind bei safe ways angebunden und erhalten Unterstützung bei Fragen oder Problemen.
Zur Zeit haben etwa 200 Pat*innen eine Pat*innenschaft. Die Pat*innen gehen dabei keinerlei finanzielle Verpflichtung ein.
Was wir bieten:
Eine vorbereitende Infoveranstaltung mit spannenden und informativen Themen
Regelmäßige Möglichkeit der Supervision
Individuelle Pat*innennzuteilung nach persönlichen Interessen u. Einsatzgebiet
Ein spannendes, interkulturelles Engagementfeld
Beratung und Hilfestellung bei Problemen
Vernetzung mit anderen Pat*innen
Ehrenamtsversicherung
Bestätigung über ehrenamtliches Engagement
Was wir erwarten:
Engagement für mindestens ein Jahr
Ein wöchentliches Engagement von mindestens zwei Stunden
Rücksprache mit dem Büro bei Fragen und Zweifeln
Offenheit und kulturelle Sensibilität
Gespräch mit safe ways vor Beendigung der Pat*innenschaft
Infos zu unseren Pat*innenschaften finden Sie auch auf betterplace.org.
Haben Sie Interesse an einer Pat*innenschaft?
Dann schreiben Sie uns einfach eine Mail an , oder über das Kontaktformular.