Ein Gesetz von Anti-Christen – Aussetzung des Familiennachzugs zerstört Familien
Pressemittteilung
10. Juni 2025
Der Münchner Flüchtlingsrat kritisiert die von der Bundesregierung geplante Aussetzung des Familiennachzugs zu subsidiär Geschützten aufs Schärfste.
„Die Aussetzung des Familiennachzugs für subsidiär Schutzberechtigte zerstört Familien und reiht sich nahtlos in die menschenrechtsverletzenden und obendrein kurzsichtigen migrationspolitischen Vorhaben der neuen Bundesregierung ein“, so Nina Klofac vom Münchner Flüchtlingsrat.
Subsidiären Schutz erhalten Geflüchtete, bei denen zwar kein Flüchtlingsstatus nach der Genfer Flüchtlingskonvention festgestellt wurde, denen aber dennoch nachweislich Verfolgung oder Tod im Herkunftsland drohen. Einem Großteil der seit 2015 nach Deutschland geflohenen Menschen wurde dieser Schutzstatus zugesprochen. Derzeit leben im Bundesgebiet 388.074 Menschen mit subsidiärem Schutz, ein Großteil wartet seit Jahren auf den Nachzug ihrer engsten Familienmitglieder. Aufgrund der seit 2018 geltenden Kontingentierung auf 12.000 Visa pro Jahr gingen die Nachzüge nur schleppend voran. Gerade einmal 8% aller erteilten Familiennachzugsvisa fallen unter jene für subsidiär Geschützte.
Die geplante Aussetzung führt für Familien in eine Katastrophe, da sie wegen langer Bearbeitungszeiten bei den Botschaften und Ausländerbehörden ohnehin bereits seit mehreren Jahren von ihren Angehörigen getrennt sind. Dies führt zu oft irreparablen Schäden im familiären Zusammenhalt und wirkt traumatisierend. Das im Grundgesetz verankerte Recht auf Schutz von Ehe und Familie wird seitens der vermeintlich christlich-sozialdemokratischen Bundesregierung schlichtweg ignoriert und in den polemischen Debatten als Pull-Faktor verkauft.
„Es ist nachweisbar, dass die Trennung von Familien die Integration erheblich erschwert und direkt zu sozialen Folgeproblemen führt. Man muss sich daher fragen, warum die Bundesregierung so entschlossen daran arbeitet, die erfolgreiche Integration Tausender zu sabotieren“, erklärt Nina Klofac weiter. „Dass der Gesetzesentwurf nicht einmal Übergangsregelungen für diese Personen vorsieht, wirkt besonders böswillig. Vor allem Minderjährige mit subsidiärem Schutz werden durch die Aussetzung noch über Jahre von ihren Eltern getrennt bleiben“.
Subsidiär Schutzberechtigte dienen hier als symbolische Opfer für den vermeintlich politischen Erfolg einer wahnhaft agierenden Koalition, die an Widersprüchlichkeit nicht zu überbieten ist: Wo, wenn nicht über Visaverfahren, kann reguläre Migration stattfinden? Wie soll Integration gelingen, wenn man über Jahre hinweg von der engsten Familie getrennt ist?
„Hier wird die politische Kurzsichtigkeit dieser Vorhaben besonders deutlich“, so Nina Klofac. „Aus unbegründeter Angst vor Einwanderung verhindert die Regierung mit aller Kraft die geregelte Migration nach Deutschland und befördert damit irreguläre Migration und weitere Tote an den europäischen Außengrenzen, indem sie Familien auf tödliche Fluchtroten drängt.“
Bei Rückfragen und Interviewwünschen wenden Sie sich gerne an:
Nina Klofac, , 089-12021715
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